Dieser Beitrag wurde ursprünglich am 17. Oktober 2013 veröffentlicht und seitdem immer wieder aktualisiert.
Ein Redesign ihrer Website kann sich anfühlen wie in ein Minenfeld hineinzulaufen. Im schlimmsten Fall verlieren Sie all ihre Rankings bei den Suchmaschinen und müssen ganz von vorne anfangen. Allerdings muss dem nicht so sein- wenn Sie den Wechsel auf die richtige Art und Weise durchführen.
Während Personen natürlich immer ihre oberste Priorität sind, sollten Sie aber nicht vergessen, dass Suchmaschinen auch eine entscheidende Rolle für ihre Zielgruppe der Website spielen. Machen Sie es den Suchmaschinen leicht, die Veränderungen zu erkennen, die Sie in der Domain, der Website-Struktur, den Links usw. vorgenommen haben. Durch Planung von und den Fokus auf SEO früh im Prozess wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, den Übergang ohne einen Rückgang in den Suchergebnissen durchführen zu können. Vielleicht gehen Sie sogar als Sieger daraus hervor.
Berücksichtigen Sie diese neun Faktoren, damit Ihre Suchmaschinen-Rankings auch während des Redesigns weiterhin hoch bleiben.
1. Weiterleitung (Redirects)
Wenn Ihre Website eine Reihe von neuen URL’s umfasst, ist die sogenannte 301- Weiterleitung ein Must-have. Diese informiert Suchmaschinen darüber, dass der Content dauerhaft an einen neuen Ort verschoben wurde. So wissen die Suchmaschinen, dass die neue Seite den gleichen oder ähnlichen Content hat, und dass es dadurch sicher ist, das existierende Ranking der neuen Seite zuzuordnen. Das trifft auch auf den Fall zu, dass sie nur die Erweiterung verändert haben, wie z.B. "http://example.com/default.html" in "http://example.com/default.aspx".
Es ist sehr wichtig, dass jede Seite auf ihrer alten Website mit ihrer eigenen 301- Weiterleitung eingerichtet wird, einerseits für SEO-Zwecke und andererseits damit ihre Besucher nicht auf kaputte/nicht funktionierende Links stoßen. Einige Websites Betreiber nehmen den weniger aufwändigen Weg, indem sie eine generelle Weiterleitung einrichten, die alle alten Websites gesammelt an die neue Homepage der neuen Website schicken. Das verärgert allerding sowohl die Nutzer als auch die Suchmaschinen. Ist eine Eins-zu-Eins Zuordnung zwischen den alten und neuen Seiten nicht möglich, sollten die alten Seiten zumindest auf eine neue Seite mit ähnlichem Inhalt verweisen. Wenn das nicht automatisch möglich ist, und Sie zu viele Seiten händisch umleiten müssen, sollten Sie doch wenigstens für ihre wichtigsten und meist besuchten Seiten die 301-Weiterleitung einrichten.
2. Änderungen der Domains
Wenn der Wechsel von der alten zur neuen Website auch eine Änderung des Domainnamen beinhaltet, wäre es sinnvoll, den Prozess in zwei Schritte aufzuteilen. Als Erstes übertragen Sie die alte Website auf die neue Domain, wo Sie die 301- Weiterleitungen für jede Seite Eins-zu-Eins einrichten. Das getan, starten Sie die neue Website auf der neuen Domain und überprüfen zweimal, ob die Weiterleitungen korrekt sind. Das wird das Risiko minimieren, dass irgendetwas in dem Prozess nicht funktioniert.
3. Backlinks
Sammeln Sie Daten von Links, die auf ihre Website verweisen (Backlinks) und identifizieren Sie die bekanntesten davon. Diese Information wird normalerweise von einem SEO-Tool bereitgestellt, wie Siteimprove SEO zum Beispiel. Im Idealfall wenden Sie sich an den Inhaber aller verweisenden Websites und lassen die Links von Ihm verändern, sodass dieser dann auf die neue Website verweist. Das ist praktisch jedoch unmöglich. Versuchen Sie deshalb alternativ mit den Eigentümern der bekanntesten Backlinks in Kontakt zu treten, damit diese ihre Backlinks erneuern. Dann stellen Sie sicher, dass die Seiten, auf die der Rest der Backlinks verweisen, korrekt 301 weitergeleitet werden.
4. Seitentitel und Meta-Beschreibungen
Achten Sie darauf, dass alle Seiten auf der neuen Website Seitentitel und Meta-Beschreibungen enthalten. Diese können Sie dann von der alten Website übertragen, und nur dann, wenn sie eindeutig und aussagekräftig in Bezug auf den Seiteninhalt sind. Wenn ihre Titel und Beschreibungen nicht zueinander passen, ist ein Relaunch die beste Möglichkeit, suchmaschinenfreundlicheren Meta Content zu entwerfen.
5. Sitemaps
Wenn Sie ihre neue Website starten, ist es sinnvoll, zwei vollständige Sitemaps konfiguriert zu haben: eine HTML-Sitemap für Nutzer und Suchmaschinen, und eine XML-Sitemap nur für Suchmaschinen. Eine XML-Sitemap unterstützt die Suchmaschinen beim schnelleren Crawlen und Indexieren ihrer Website. Sie können eine XML-Map bei Suchmaschinen wie Google und Bing über Ihr jeweiliges Webmaster Tool einreichen.
6. Fehler 404 - Seite nicht gefunden
Auch wenn Sie wollen, dass so wenige Besucher wie möglich auf ihr landen, spielt eine 404 Fehlerseite, die nutzer- und suchmaschinenfreundlich ist, eine wichtige Rolle. Trotz einer 301-Weiterleitung für den gesamten Inhalt auf ihrer alten Website, kann es vorkommen, dass Nutzer immer noch ab und an auf kaputte Links treffen werden. Eine gut eingerichtete Fehlerseite ermöglicht es den Nutzern leicht zurück zu den gewünschten Informationen zu gelangen, sei es durch nützliche Links, ein Suchfeld oder wenigstens eine Weiterleitung zur Homepage/Ausgangsseite. Es bietet sich weiterhin an, das Menü der Website auf der 404-Fehlerseite für eine erhöhte Benutzerfreundlichkeit zu belassen.
Neben der nutzerfreundlichen 404 Fehlerseite sollte sichergestellt werden, dass die Seite den HTTP-Statuscode 404 zurückgibt, damit die Suchmaschinen erkennen, dass sie einem kaputten Link gefolgt sind. Außerdem sollten Sie Tracking auf der Seite haben, damit Sie den Referrer ausfindig machen und die kaputten Links beheben können. Wenn Sie nicht Acht geben, kann die Fehlerseite zu der meist besuchten Seite auf ihrer neuen Website werden.
7. Robots.txt
Überprüfen und aktualisieren Sie ihre robots.txt Datei, falls Sie eine auf ihrer alten Website haben. Die robots.txt Datei dient dazu, die Suchmaschinen über die Seiten zu informieren, die sie nicht gecrawlt oder indexiert haben wollen. Dies sollte aktualisiert werden, um mit ihrer neuen URL-Struktur übereinzustimmen.
Ebenfalls sollten keine Websites, die gerade erstellt werden oder Test-Websites, gecrawlt werden, da das zu duplizieren von Inhalten (Problemen) führen kann. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Robots.txt zum Blocken der Suchmaschinen zu nutzen und gleichzeitig ein Passwortschutz für zusätzliche Sicherheit einzurichten.
8. Fehlerhafte Links vermeiden
Nutzen Sie ein Quality Assurance Tool, wie das Siteimprove Quality Assurance, um zu sicherzugehen, dass sich keine fehlerhaften Links auf ihrer Website befinden. Auch wenn Sie die 301- Weiterleitungen für ihren gesamten alten Content eingerichtet haben, können Probleme trotz allem entstehen. Besonders dann, wenn alte Seiten absolute statt relative URLs für ihre Links verwenden (z.B. "http://example.com/users/foo.aspx" vs. "/users/foo.aspx").
9. Die Übergangsphase
Sollten sie ihren Domainnamen geändert haben, empfiehlt Google, den alten Domainnamen über die 301-Weiterleitungen für mindestens 180 Tage als Übergangszeit zu behalten, unter Nutzung des Tools zur Adressänderung. Damit wird dem Google Bot genügend Zeit gegeben, all ihre neuen Seiten zu crawlen und zu indexieren. Wenn Sie diese neun einfachen Tipps beherzigen, verringern Sie das Risiko, dass ihre Website während der Übergangsphase aus den Search Rankings verschwindet. Wenn Sie das Thema Suchmaschinenoptimierung angehen, konzentrieren Sie sich darauf, dieses schon in die Phase des Brainstormens und der Designphase zu integrieren, sobald Sie ihr Projekt mit der neuen Website starten. Schließlich ist es immer noch ihr Ziel, am Ende mit einer glänzenden neuen Website dazustehen. Warum dann nicht alles von Anfang an Suchmaschinenfreundlich gestalten?
)